Liebe braucht Grenzen
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Transkript anzeigen
00:00:15: Hallo und herzlich willkommen zurück zu seine Ex und die böse Stiefmutter.
00:00:19: Ich bin Laura, die Ex und ich bin heute wieder ganz alleine hier.
00:00:23: Die böse Stiefmutter macht nochmal ein bisschen Pause und heute sprechen wir mal über Grenzen.
00:00:29: Damit meine ich nicht Ländergrenzen, sondern die, die wir so ganz persönlich in uns tragen.
00:00:35: Und jetzt fragt ihr euch vielleicht, warum sprechen wir jetzt darüber?
00:00:40: Naja, es ist egal, ob Partner, Kinder, Ex-Partner oder einfach für uns selbst.
00:00:45: Grenzen sind die Grundlage für eine gestunde Beziehung.
00:00:50: Grenzen sind sozusagen ein Stück Selbstversorgung.
00:00:53: Darüber haben wir auch schon eine Folge gemacht und in einer zukünftigen Folge sprechen wir über extreme Grenzüberschreitungen.
00:01:03: Und um diese Folge schon so ein bisschen einzuleiten, machen wir heute diese zehn Minuten sause.
00:01:09: Und wir starten ja ganz oft mit Definition.
00:01:12: Deswegen stelle ich mal die Frage, was sind eigentlich Grenzen und was nicht.
00:01:17: Man denkt ja dann ganz plastisch so ein bisschen an Mauern, bis hierhin und nicht weiter und da lasse ich jetzt auch niemand drüber.
00:01:25: Aber darum geht es heute eigentlich nicht wirklich.
00:01:28: Die Grenze, die ich meine, sind nicht so richtige Barrieren, sondern es sind Markierungen.
00:01:33: Sie bedeuten zum Beispiel, hier beginne ich, Und hier endet das, was du über mich bestimmen darfst.
00:01:41: Das tut mir gut und das nicht.
00:01:43: Das ist mein Raum, meine Weite, meine Verantwortung.
00:01:49: Grenzen sind nämlich auch dazu da, Nähe zu schützen und nicht sie zu verhindern.
00:01:54: Sie schaffen Klarheit und Sicherheit.
00:01:57: Und wichtig ist mir, das auch euch zu sagen, gesunde Grenzen bedeuten nicht Kontrolle über anderen, sondern Klarheit über sich selber.
00:02:06: Mir selber fällt es zum Beispiel super schwer, Grenzen für mich selber festzulegen.
00:02:12: Und dann fragt man sich natürlich, warum fällt mir das eigentlich so schwer, eine Grenze zu setzen?
00:02:16: Und das hat ganz unterschiedliche Gründe.
00:02:19: Zum Beispiel unsere Erziehung.
00:02:21: Wir wurden oft... so erzogen, dass wir lieb sind, vor allem wir Frauen sag ich mal, wir sollen nicht anecken, nicht nein sagen, Rücksicht nehmen, Erwartungen erfüllen.
00:02:31: Also ich finde gerade so meine Generation ist davon noch sehr stark geprägt, sich anzupassen und allen gerecht werden.
00:02:40: Ich bin ja auch der totale Ja sage und merke jetzt erst so als Ende dreißigerin, wie gut es mir tut, auch mal nein zu sagen.
00:02:48: Weil früher hat sich nein immer super schlecht angefühlt und super egoistisch.
00:02:53: Ich hatte auch total oft so Verlust oder ja Schuldgefühle.
00:02:59: Also viele Menschen glauben ja auch, dass sie andere verlieren, wenn sie Grenzen setzen.
00:03:03: Aber eigentlich ist ja so, Menschen, die einen gern haben, akzeptieren diese Grenzen auch.
00:03:10: Und Menschen, die euch nicht gut tun, testen diese aus.
00:03:14: Und dann nehme ich jetzt mal unsere Kinder raus, die müssen Grenzen testen, aber das kennen wir ja.
00:03:18: Was bei mir der größere Faktor war, ich hatte nicht so großangst Menschen zu verlieren, aber ich will andere Menschen nicht gern vor den Kopf stoßen mit meinen Grenzen oder ich möchte sie nicht verletzen.
00:03:30: Und dabei vergisst man dann aber, dass man sich selber damit verletzt, wenn man immer seine eigene Grenze überhört.
00:03:37: Damit meine ich zum Beispiel, dass ich manchmal in der Woche merke, dass ich zu viel Verabredung habe oder dass ich eine Erwartung jetzt einfach nicht mehr erfüllen kann.
00:03:46: Und mittlerweile ist es so, dass Ich das meinen Freunden auch manchmal sage, hey, meine Voice irgendwie total voll.
00:03:52: Können wir unser Kaffee Date verschieben oder können wir einfach heute Abend telefonieren?
00:03:57: Und ich sage euch, ich habe bisher noch keine Freundin verkrault oder das Gefühl gehabt, ich stoße jetzt von den Kopf.
00:04:03: Meine Freunden hatten eigentlich immer viel Verständnis dafür und das beruht ja auch auf Gegenseitigkeit.
00:04:10: Aber bevor man Grenzen setzt, muss man sich ja auch erst mal bewusst machen.
00:04:15: Wo sind eigentlich meine eigenen Grenzen?
00:04:17: Und da schauen wir doch direkt mal drauf.
00:04:19: Es gibt nämlich ganz verschiedene Arten von Grenzen.
00:04:23: Einmal die physischen Grenzen.
00:04:25: Also wie viel Nähe und wie viel Berührung fühlt sich für mich gut an und wo ist da, wo ist es zu viel?
00:04:32: Es gibt eine emotionale Grenze.
00:04:35: Also was nehme ich emotional auf mich und wo hört meine Verantwortung auf?
00:04:40: Ganz wichtig.
00:04:42: Und natürlich zeitliche Grenzen.
00:04:45: Wie viel Zeit brauche ich für mich und wann es meine Energie erschöpft?
00:04:50: Es gibt auch mentale Grenzen.
00:04:52: Welche Meinungen kann ich respektieren und wofür ich mich manipuliert oder überrollt?
00:05:00: In dieser digitalen Welt gibt es natürlich auch digitale Grenzen.
00:05:04: Welche Nachrichten gebe ich frei?
00:05:06: Wie viel Zugang darf jemand zu meinen privaten Daten oder zu meinem Handy haben?
00:05:10: Und ab wann ist es für mich nicht mehr okay?
00:05:13: Und dann gibt es natürlich auch familiäre Grenzen, die sind besonders im Patchwork interessant.
00:05:19: Was ist denn meine Rolle und was nicht?
00:05:24: Das sind jetzt alles Grenzen, die super individuell sind, aber sie gehören alle zu unserer Identität.
00:05:30: Jetzt ist es aber besonders im Patchwork-Alltag eine Herausforderung, Grenzen zu setzen, weil hier treffen ja nicht nur zwei Menschen aufeinander, sondern zwei unterschiedlich gelebte Familiensysteme.
00:05:42: Und das bedeutet, man muss Grenzen sehr klar formulieren und viel klarer formulieren als im klassischen Familienmodell.
00:05:51: Ich verdeutliche euch das mal mit ein paar Beispielen.
00:05:54: Das große Thema Bonuseltern, das sind keine Ersatzeltern.
00:05:58: Da ist eine Grenze zum Beispiel, ich bin für die Kinder da, aber ich bin kein Elternteil.
00:06:04: Auch die Kommunikation mit Ex-Partnern.
00:06:08: ist super wichtig.
00:06:08: Da gibt es auch Grenzen.
00:06:10: Eine könnte zum Beispiel sein, ich möchte nicht, dass Konflikte aus der alten Beziehung in unseren Haushalt getragen werden.
00:06:18: Oder eine Zeitgrenze wäre zum Beispiel, ich brauche eine Pause, weil die Übergänge von den Kindern für mich sehr emotional sind.
00:06:27: Und dann das typische auch Erziehungsgrenze.
00:06:30: Ich unterstützt dich und deine Regeln, aber ich brauche Mitspracherecht, wenn ich auch Verantwortung tragen soll.
00:06:37: Das ist bei uns ja manchmal auch so ein Punkt.
00:06:39: Ich habe das ja schon öfters erzählt, dass es mir am Anfang super schwer gefallen ist, Verantwortung abzugeben.
00:06:47: Und gleichzeitig wollte ich sie aber auch gerne abgeben, weil meine Ressourcen manchmal begrenzt waren.
00:06:55: Und da eine Grenze und ein gutes Miteinander zu finden, war super schwierig.
00:07:02: Aber Patchwork funktioniert nur gut, wenn Grenzen... kommuniziert werden, sonst entsteht Chaos und oft auch so stille Frustration.
00:07:13: Aber wie erkennt ihr eure Grenzen?
00:07:16: Das ist auch nicht so einfach, aber ihr könnt euch vielleicht einfach erstmal so Fragen stellen.
00:07:21: Wo fühlt ihr euch unwohl?
00:07:24: Wobei fühlt ihr Druck oder Schuld?
00:07:27: Wo handelt ihr gegen eure Bedürfnisse und wo übernehmt ihr Verantwortung, die euch nicht gehört?
00:07:34: Welche Situation kosten euch richtig viel Energie und was tut euch nachhaltig gut?
00:07:39: Meistens ist es so, dass der Körper euch das schon spüren lässt.
00:07:43: Es ist die Enge in der Brust, eine Anspannung, Wut oder Müdigkeit und so eine innere Unruhe.
00:07:49: Denn unser Körper weiß recht schnell, wo unsere Grenzen sind.
00:07:52: Der Kopf hängt da oft einfach ein bisschen hinterher.
00:07:55: Aber wenn ihr spürt, hier ist eine Grenze.
00:07:58: dann müsst ihr sie kommunizieren.
00:07:59: Und dafür habe ich euch auch noch ein paar Tipps.
00:08:01: Es gab auch schon mal eine Folge zum Thema Kommunikation mit dem Ex-Partner.
00:08:06: Dort sind auch noch so ein paar wesentliche Kommunikationspunkte erwähnt.
00:08:10: Da könnt ihr total gerne mal reinhören.
00:08:12: Aber ich gebe euch jetzt trotzdem noch mal ein paar Tipps formuliert, zum Beispiel ich setze.
00:08:17: Also nicht du, du, du, du machst immer das, sondern eher ich fühle mich nicht wohl.
00:08:23: Ich brauche oder für mich ist wichtig.
00:08:26: Und dann muss man das wirklich konkret sagen.
00:08:28: Also nicht nur, du nervst mich jetzt, sondern mich nervt genau dieser Punkt und den möchte ich jetzt gerne mit dir besprechen.
00:08:36: Und dann möchte ich noch mal wichtigerweise sagen, eine Grenze ist eine Grenze und es ist keine Einladung für eine Diskussion.
00:08:43: Man muss nicht beweisen, warum das jetzt die Grenze ist.
00:08:46: Sie ist da und da muss man sich nicht dafür rechtfertigen.
00:08:50: Und dann muss eine Lösung gefunden werden.
00:08:53: Und es ist am besten, man versucht solche Grenzen oder solche Grenzüberschreitungen ruhig zu besprechen.
00:09:01: Also Grenzen verlieren ihre Kraft, wenn sie im Streit gesetzt werden.
00:09:05: Am besten versucht man sich erst mal klar zu werden, okay, das ist meine Grenze und diese dann einfach ruhig benennen.
00:09:13: Und wenn ihr merkt, eure Grenze ist erreicht, dann sollte man sich auch überlegen, welche Konsequenz hat das Ganze, wenn meine Grenze nicht gewahrt wird.
00:09:23: Also, wenn du meine Grenzen nicht warst, zum Beispiel dreh dich ein Stück zurück, bis wir eine Lösung gefunden haben.
00:09:29: Und das ist Selbstschutz.
00:09:32: Das ist keine Bestrafung.
00:09:33: Denn wenn Grenzen nicht gewahrt werden, führt dies total oft zu emotionaler Erschöpfung, zur Wut, zum Verlust von Selbstwert.
00:09:43: Und man hat dann auch eher ein Misstrauen oder das Gefühl, nicht gesehen zu werden.
00:09:47: Und schlussendlich hat man dann eine Beziehungskrise.
00:09:51: Viele ungesunde Beziehungsmuster beginnen nämlich genau da, wo Menschen ihre Grenzen verlieren und sie das Gefühl entwickeln, dass sie kein Recht mehr auf Schutz haben.
00:10:04: Aber wir setzen ja nicht nur Grenzen, sondern wir müssen sie auch respektieren.
00:10:07: Und es bedeutet, wir dürfen auch nicht beleidigt sein, wenn jemand nein sagt.
00:10:11: Wir dürfen nicht versuchen, jemand zu überreden, über seine Grenzen hinauszugehen.
00:10:16: Keine Schuldgefühle auslösen.
00:10:19: und vor allem die Grenze nicht als Ablehnung interpretieren.
00:10:22: Denn Grenzen bedeuten eigentlich nicht, ich will dich nicht, sondern ich will, dass wir gesund miteinander sind.
00:10:28: Es ist eigentlich sogar ein Liebesbeweis, wenn jemand ehrlich sagt, was er braucht.
00:10:33: Grenzen machen Nähe erst möglich.
00:10:35: Sie schaffen Vertrauen zueinander, Klarheit und emotionale Sicherheit, Vorhersehbarkeit und Stabilität.
00:10:43: Und das ist ja eigentlich die Grundlage für eine authentische, tiefe Beziehung.
00:10:47: Also eine Beziehung, in der es heißt, ich darf sein und du darfst sein.
00:10:53: Unsere Beziehungen, ob Patchwork, Partnerschaft oder Familien, werden nicht schlechter, wenn wir Grenzen setzen.
00:10:59: Sie werden ehrlicher und stärker.
00:11:00: In der nächsten Folge sprechen wir auch darüber, was passiert, wenn diese Grenzen nicht nur übergangen, sondern gezielt verletzt werden.
00:11:10: Und bis dahin bin ich jetzt eigentlich auch schon fertig mit meiner zehn Minuten Sause.
00:11:14: Ich hoffe, ich konnte euch so einen kleinen Einblick in das Thema geben.
00:11:18: Und ich freue mich wahnsinnig, wenn ihr in zwei Wochen wieder rein hört.
00:11:22: Und wenn ihr dazwischen was von uns sehen und hören wollt, dann kommt gerne auf unsere Social Media Kanäle.
00:11:29: Auf Instagram findet ihr uns unter seine exo die böse Stiefmutter und ihr findet uns auch noch ganz old school bei Facebook und so ein kleines bisschen auch auf TikTok.
00:11:39: Genau.
00:11:40: Ich freue mich von euch zu hören.
00:11:41: Ich freue mich immer, wenn wir uns austauschen in den Nachrichten.
00:11:45: Und bis dahin, Sayonara Carbonara!
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